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Spaten des Altertums

Nach der Sesshaftwerdung der Menschen wurde der Grabstock zum Spaten weiterentwickelt. Je nach dem zur Verfügung stehenden Material wurde Holz, Stein und in der Römerzeit auch Eisen eingesetzt. Spaten des Neolithikums erinnern noch deutlich an den Grabstock. Sie zeigen schmale langgestreckte Blätter und sind oftmals als sog. Halbspaten ausgebildet (siehe Beispiel unten). Aus der Bronze- und Eisenzeit sind bereits recht spezialisierte, unterschiedlichen Nutzungen angepasste Spatenformen bekannt.

Neolithischer Halbspaten

Neolithischer Halbspaten (Nachbau), 5057 v. Chr.

Neolithischer Halbspaten
Obsidian

Obsidian

Spatenähnliches Bodenbearbeitungsgerät aus Obsidian, Neolithikum Südamerika

Blätter

Blätter spatenähnlicher Bodenbearbeitungsgeräte, Nordchina ca. 2000 v. Chr.

Blaetter

Beispiel: Spaten des Neolithikums

1992 wurde in Erkelenz-Kückhoven ein bandkeramischer Brunnen ausgegraben. Am Grund des Brunnens fanden sich ein recht gut erhaltener Spaten, der nach dendrochronologischen Untersuchungen 5057 v.Chr. aus einem Ahornholz gefertigt wurde. Er zeigt ein langgezogenes, schmales Blatt mit nur einer Trittkante. Diese Spatenform wird als Halbspaten bezeichnet und war noch bis ins Mittelalter hinein gebräuchlich. Abbildungen auf dem Teppich von Bayeux (angefertigt um 1082, Südengland) zeigen dies. In Ungarn und Irland wurde der Halbspaten noch bis ins 16.-18. Jhd. genutzt.

Neolithischer Halbspaten

Originalgetreuer Nachbau des
neolithischen Halbspatens

Abbildungen auf dem Teppich von Bayeux

Teppich von Bayeux
(um 1082, Südengland)